Gleich ist es soweit ...

Warum du vielleicht stricken lernen möchtest

Verstrickungen lösen, Muster erkennen und etwas Neues daraus machen.

Kannst du spüren, was nicht mehr zu dir gehört? Was weicht nach und nach von deiner Seite? Sorgen? Ängste? Zweifel? Oder erkennst du zumindest schon, dass es welche sind? Was tritt an ihre Stelle? Kannst du bereits fühlen, wofür du Platz gemacht hast? Zuversicht? Klarheit? Wissen? Selbstvertrauen? Gelassenheit? Fokus? Freiheit? Liebe?

Die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen, denn je nachdem an welchem Punkt im Leben du dich gerade befindest, hast du andere Bedürfnisse. Manchmal ist es wichtig, den Sorgen mit Gelassenheit zu begegnen und die Zeit ihre Arbeit machen zu lassen. Dann gibt es Situationen, in denen dein aktives Zutun gefordert ist und du Fokus und Selbstvertrauen brauchst, um die Zweifel zu überwinden. Und hin und wieder reicht einfach eine Portion Klarheit, die deine Ängste in die Schranken weist. Die Liebe ist dabei wie ein elastisches Band, das dich immer begleitet. Sie gibt dir die Freiheit, alles erfahren zu können, bleibt aber wie eine Souffleuse stets an deiner Seite. Leise und verlässlich. Sie weiß immer, wie es weitergeht. Die Frage ist nur, hörst du ihr auch zu?

Es gibt tatsächlich nur sehr wenige Menschen, die von Anfang an gelernt haben, wie das geht. In unseren Familien gab es viel zu viele existentielle Ängste, die so laut waren, dass das leise Flüstern einfach oft nicht durchdringen konnte. Die Erfahrungen unserer Vorfahren sitzen in unseren Zellen und werden durch die wieder und wieder erzählten Geschichten immer wieder aktiviert. Prüfst du, was das mit dir macht? Kannst du dir das Vergangene anhören, um zu lernen, aber ohne zu leiden? Schaffst du es, deine aktuelle Situation von den schlimmen damaligen Erlebnissen zu trennen? Erlaubst du dir, dass es dir besser gehen darf?

Die Momente, in denen du der Liebe nicht zuhörst, sind oft geprägt von Machtspielen, von Konkurrenzdenken, von Kontrolle und dem Gefühl nicht gut genug zu sein. Achte gut darauf, wie du dich in diesen Situationen verhältst. Wie du dann mit dir selbst sprichst, wie du dich anderen Menschen gegenüber gibst. Sei sanft mit dir. Wir sind nicht perfekt und wir alle haben diese Seiten in uns. Je nachdem wo du deine Muster und Prägungen hast, wirst du anfangs vielleicht immer wieder mal in solche Verhaltensweisen reintappen. Erkenne sie. Entschuldige dich, wenn notwendig. Bei dir, bei deinem Gegenüber. Und dann verhalte dich beim nächsten Mal anders. Vielleicht kannst du mit etwas Abstand sogar erkennen, was da in dir abgelaufen ist. Möglicherweise merkst du dann bereits früher, wenn du wieder mal durch das Labyrinth deiner Verstrickungen wanderst und bittest einfach rechtzeitig die Liebe um den Weg.

Sie könnte dir zum Beispiel zeigen, dass handgestrickte Sachen ganz leicht aufgetrennt werden können und du aus dem Wollknäuel jederzeit etwas Neues stricken kannst. Oder sie könnte dir einen Spürhund schicken, der ohne Umwege zum Ausgang findet. Vielleicht schickt sie dir aber auch einen Menschen, der dir zeigt, wie man Brücken baut. Die Liebe ist da ziemlich einfallsreich. Fühlst du sie schon? Hat sie den Platz in deinem Leben, den du ihr geben möchtest?

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