Gleich ist es soweit ...

Realistischer Optimismus

Realistisch gesehen gibt es immer mehrere Möglichkeiten, wie sich eine Situation entwickeln kann. Praktisch gesehen räumen wir aber nicht jeder dieser Möglichkeiten die gleichen Chancen ein. Die Frage ist berechtigt, inwieweit wir damit eine Situation mitgestalten. 

Mandala © Johanna Leitner

Oft sind wir sehr auf den pessimistischsten Ausgang fixiert. Dafür kann es viele Gründe geben. Einer ist vermutlich, weil wir uns damit in irgendeiner Form schützen möchten. Ein anderer könnte sein, weil wir es so gewohnt sind. Wieder ein anderer, weil wir nicht enttäuscht werden wollen.

Noch nicht ganz so vertraut ist uns das, was ich gerne realistischer Optimismus nenne. Dazu gehört, die aktuelle Situation anzuschauen mit all ihren Facetten, auch den negativen. Und trotzdem den Mut zu haben, an die bestmögliche Option zu glauben. Ja, nicht nur an sie zu glauben, sondern jeden Tag eine Kleinigkeit dafür zu tun, dass sie wahrscheinlicher wird. Und sei es nur ein spezifischer Gedanke in ihre Richtung. Wie zum Beispiel: Es entwickelt sich alles zu meinem Besten.

Tendenz zum Zweifel

Jetzt ist es aber natürlich so, dass wir Menschen tendenziell sehr ungeduldig sind. Zwei, drei Tage lang fühlt sich das Ganze ziemlich edel an. Doch tritt das, was wir uns als das Beste vorstellen, nicht innerhalb weniger Tage ein, fangen wir an zu zweifeln. Wir fragen uns, warum es nicht funktioniert, ob wir etwas falsch machen und geraten dadurch massiv schnell in ziemlich düstere Gedanken. Was ich hier verallgemeinernd darstelle, muss natürlich nicht für dich gelten. Ich wünsche dir sogar, dass es bei dir anders ist. Im Großen und Ganzen habe ich diese Tendenz aber schon oft beobachtet, auch bei mir selbst. 

Ein gewisses Auf und Ab gehört zum Leben. Wir sind logischerweise nicht jeden Tag vollkommen klar ausgerichtet und müssen auch nicht immer happy sein. Trotzdem wünschen wir uns natürlich ein gutes Leben. Warum fällt es uns also so leicht, negativen Szenarien so viel Raum zu geben, während wir uns die positiven offenbar schwer erarbeiten müssen? Das steht ja eigentlich ziemlich im Gegensatz zu unserem inneren Wunsch. 

Erinnern und Richtung wählen

Tatsächlich könnte es gut möglich sein, dass jede Runde, die wir drehen, Teil der Veränderung ist. In uns ist viel abgespeichert. Eigene Wunden, kollektive Erinnerungen. Eine wilde Mischung, die wir nicht immer vollkommen benennen können, die uns auch nur zum Teil wirklich bewusst ist. Bestimmte Themen brauchen vermutlich gezielte Aufmerksamkeit und wollen speziell beachtet werden. Andere sind vielleicht genau dazu da, um uns an das zu erinnern, was wir bereits wissen: realistischer Optimismus. Es gibt immer mehrere Richtungen, in die wir denken können. Wir dürfen fühlen, was wir fühlen und können uns dann trotzdem entscheiden, die bestmögliche Option zu unterstützen. Zum Beispiel so: Auch wenn ich mich jetzt noch traurig fühle, glaube ich daran, dass sich alles zum Besten entwickeln wird.

Raum für Entwicklung leben

Wir brauchen ein gutes Gefühl dafür, an welcher Stelle wir Unterstützung von außen brauchen und wann wir fähig sind, uns allein durch eine Situation zu coachen. Im Grunde geht es nicht darum, wie oft wir in was reinkippen, sondern ob wir bereit sind, uns jedes Mal wieder liebevoll neu auszurichten. Die Betonung liegt auf liebevoll. Sanft und fokussiert zugleich. Wer diese Balance für sich selbst findet, ist verständnisvoller mit anderen. Wer verständnisvoller mit anderen ist, kann Raum für Entwicklung halten. Wer Raum für Entwicklung halten kann, lebt realistischen Optimismus. Wer realistischen Optimismus lebt, zeigt, was möglich ist. Das wiederum inspiriert andere Menschen, es auch zu versuchen. Wir wollen uns nämlich ungern sagen lassen, wie etwas geht. Wenn wir aber sehen, was möglich ist, wollen wir es über kurz oder lang auch selbst ausprobieren.

Ich wünsche dir von Herzen Menschen in deiner Umgebung, die dich dabei begleiten. Für manche Themen ist professionelle Hilfe wichtig, für andere braucht es nur zwischendurch da und dort einen unterstützenden Impuls, ein Lied, ein Gedicht, ein Bild, um uns zu erinnern.

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