Gleich ist es soweit ...

Integration neu lernen

Wir alle kennen es, das Yin-Yang-Symbol. Schwarz und Weiß verbunden im Kreis. Oft gesehen, oft verwendet, schon fast ein bisschen inflationär im Gebrauch. Was bedeutet es für dich? Hast du dir darüber schon einmal konkrete Gedanken gemacht? Und kannst du einen übertragenen Sinn daraus für dein Leben erkennen? 

Sicht auf das Ganze

Ich nehme es für mich persönlich so wahr: Im Leben tendieren wir häufig dazu, uns in Gruppen einzuteilen. Die einen sind dort, die anderen da. Die einen machen dies, die anderen machen das. Wir finden entweder etwas gut oder etwas schlecht. Wir sind es gewohnt, in dieser dualistischen Art mit Themen umzugehen. Wenn wir diese Denkweise auf das Yin-Yang-Symbol anwenden, würde es bedeuten, wir sind entweder der große weiße Tropfen oder der große schwarze Tropfen. Oder eventuell sogar der kleine weiße Punkt oder der kleine schwarze Punkt. Vier Möglichkeiten, uns zugehörig zu fühlen. Super. Oder?

Was wäre, wenn …

Was aber, wenn wir weder das eine, noch das andere sind, sondern der Kreis selbst? Was würde das für unser Leben bedeuten und für den Umgang mit Themen, die uns auf dem Weg begegnen? Es würde ganz klar bedeuten, dass wir alle Teile in uns integrieren müssten, um diesen Kreis ganz auszufüllen. Alle Teile als Synonym für sämtliche Gegensätze, die wir uns vorstellen können. Angefangen bei männlich und weiblich bis hin zu Verstand und Herz. Soweit so gut. Das klingt gar nicht mal so fremd und wir haben das vermutlich schon oft in dieser oder ähnlicher Form irgendwo gelesen. 

Diesen Ansatz weiterdenken

Wir könnten jetzt aber noch einen Schritt weitergehen und uns überlegen, welche Gegensätze uns noch einfallen. Wenn wir darüber genauer nachdenken, werden wir schnell feststellen, dass es so manche Themen gibt, bei denen wir uns fast ein bisschen weigern, sie miteinander zu nennen, geschweige denn zu behaupten, dass wir davon Anteile in uns haben. Trotzdem oder vermutlich genau deswegen, lohnt es sich, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Das nächste Mal, wenn dir zum Beispiel etwas begegnet, das du ablehnst, könntest du dich fragen, zu welchem Gegensatzpaar es gehört und ob dieses Paar in dir vereint ist, in Balance ist. Zusätzlich dazu kannst du dich daran erinnern, dass – so wie im Yin-Yang-Symbol ersichtlich – jeder Teil auch den anderen Teil immer in sich trägt. 

Möchtest du das?

Diese Sichtweise ist ziemlich groß. Sie erfordert eine bewusste Auseinandersetzung, mit dem was ist. Sie erfordert ein gewisses Maß an Abstraktion und den Mut, Emotionen zu entschlüsseln. Sie integriert. Sie harmonisiert. Sie heilt. Zu allererst uns selbst. Sie bringt uns ins Gleichgewicht. Du wirst wissen, wie schön es ist, sich mit jemandem zu unterhalten, der diese Balance verkörpert.

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